SilSoy2
Untersuchungen zum Futterwert von Silagen aus heimischen Sojabohnen und Körnermais und deren Einsatz in der Schweinefütterung

Projektbeschreibung
Der konventionelle Einsatz von Sojabohnen in der Schweinefütterung setzt bislang eine energieintensive Trocknung sowie thermische Behandlung (z. B. Toasten) voraus, um antinutritive Inhaltsstoffe wie Trypsin-Inhibitoren auf ein unbedenkliches Niveau zu reduzieren. Diese Prozessschritte sind jedoch sowohl arbeitswirtschaftlich anspruchsvoll als auch mit erheblichen Ressourceneinsätzen verbunden. Im Projekt SilSoy konnte in einem ersten kontrollierten Laboransatz nachgewiesen werden, dass eine gemeinsame Silierung von Sojabohnen mit Körnermais zu einem deutlichen Abbau der genannten antinutritiven Inhaltsstoffe führt. Es scheint, dass fermentative Prozesse während der Silierung maßgeblich zur Reduktion der Aktivität der antinutritiven Inhaltsstoffe beitragen. Dieses Verfahren könnte damit eine ökologisch und ökonomisch vorteilhafte Alternative zu den etablierten thermischen Aufbereitungsverfahren darstellen und neue Optionen für eine nachhaltigere Gestaltung der Proteinversorgung in der Schweinefütterung eröffnen.
Die wichtigsten Ziele vom Projekt SilSoy2 umfassen die umfassende Bewertung der Akzeptanz, sowie des Futterwerts der erzeugten Silagen in der Schweinefütterung inklusive der Analyse einer Fütterung auf Tiergesundheit und Leistungsparameter. Ergänzend dazu werden betriebswirtschaftliche Aspekte berücksichtigt und das Potenzial zur Reduktion von Emissionen quantifiziert. Parallel erfolgt die enge Begleitung ausgewählter Praxisbetriebe, um unter realen Betriebsbedingungen belastbare Daten zu gewinnen und daraus fundierte Beratungsempfehlungen für die landwirtschaftliche Praxis abzuleiten.
Im Projekt SilSoy2 werden erntefrische Sojabohnen gemeinsam mit Körnermais siliert und anschließend einer umfassenden Analyse unterzogen. Das methodische Vorgehen umfasst zunächst Fütterungsversuche bei wachsenden Schweinen, in denen die neu erzeugten Silagen mit der herkömmlich getrockneten und getoasteten Varianten verglichen werden. Dabei wird auch die praecaecale Verdaulichkeit von Aminosäuren ermittelt, um verlässliche Kennwerte für die Rationsgestaltung abzuleiten. Parallel dazu erfolgen Laborsiloversuche, in denen unterschiedliche Sojabohnensorten geprüft und der Abbau von Trypsin-Inhibitoren sowie weiteren antinutritiven Substanzen detailliert untersucht werden. Ergänzend wird das Verfahren in landwirtschaftlichen Praxisbetrieben begleitet, die bereits erste Erfahrungen mit der Soja-Mais-Silierung gesammelt haben; dabei werden praktische Herausforderungen identifiziert und in anwendungsorientierte Lösungen überführt. Abschließend erfolgt eine betriebswirtschaftliche Bewertung, die die Silierung dem klassischen Trocknungs- und Toastungsverfahren gegenüberstellt und Kosten, Arbeitszeitbedarf sowie das potenzielle Emissionsminderungspotenzial berechnet.
Projektkoordination
Bayerische Landesantalt für Landwirtschaft Dr. Mariana Schneider
Projektpartner
| Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft | Dr. Sabine Amslinger G. Braumiller B. Misthilger Dr. W. Preißinger B. Ippenberger |
| Technische Universität München | Prof. Dr. Julia Steinhoff-Wagner |
| Friedrich-Löffler-Institut | Dr. A. Grümpel-Schlüter |
Projektlaufzeit
01. September 2025 bis 31 August 2027
Projektförderung
Dieses Projekt wird durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) gefördert. Förderkennzeichen E/25/03